Der beste Freund des Menschen: der Hund …

… und somit steigt der Umsatz mit Heimtierbedarf rasant. Bereits seit 2015 wird immer öfter online Futter und Tierbedarf geordert. Eben das stellt sich als lohnend für die Aktien im Segment Tierbedarf dar.

Der Deutsche umsorgt sein Tier wie ein Kind

Ganz egal ob es sich um Biofutter, Outdoorjacke, Friseur oder Spa für den Vierbeiner handelt: Von den Deutschen wird das Haustier umsorgt wie ein Kind. Diese Liebe stellt für die Händler und Pharma-Unternehmen ein einträgliches Geschäft dar. Doch das ist keineswegs eine Erscheinung, sondern der Anstieg ist bereits seit 2011 erkennbar, wie eine Statistik von Statist aufzeigt. So gaben die Deutschen bereits 2008 rund 146 Mio. Euro für ihre Haustiere aus, wobei die Ausgaben bis 2011 um weitere 13 Mio. Euro auf 159 Millionen stiegen.

Dieses Phänomen ist jedoch nicht nur in Deutschland zu verzeichnen, sondern weltweit und vor allem in den USA. Musste „Bo“ der Hund von Präsident Obama lange Zeit allein durch das Weiße Haus ziehen, bis der „First Dog“ der USA 2013 eine Spielgefährtin bekam: Sunny eine portugiesische Wasserhündin. In Amerika lag die Präsidentenfamilie 2013 mit zwei Vierbeinern im Haushalt im Trend. 78 Millionen Hunde gab es 2013 allein in den USA und für sie gaben die Tierhalter durchschnittlich 1470 Euro jährlich aus.

Auch in Europa ist die Bereitschaft groß, für die Vierbeiner Geld auszugeben. So sind es vor allem die Engländer, Deutschen und Franzosen, die sich das Leben ihres vierbeinigen Freundes einiges kosten lassen. 2015 gaben allein die Deutschen mehr als vier Milliarden Euro für Heimtierbedarf aus. Allerdings sind hier die Kosten für Betreuung, Versicherung und Tierarzt noch nicht eingerechnet.

Ende mit der Schlepperei

Aber auch ansonsten wird von den Tierliebhabern keine Mühe gescheut, denn sie schleppen fleißig die Futtersäcke, sitzen in den Arztpraxen und machen sich trotz kalten Wetters auf zur Hundeschule. Seit 2015 jedoch wird den internetaffinen Tierhaltern eine Last abgenommen: Sie können Tierfutter und jegliches Zubehör online bestellen und sich direkt an die Haustür liefern lassen. Das bringt so einige Vorteile mit sich – denn 20 kg Hundefutter in den Kofferraum zu hieven und dann noch in den dritten Stock des Altbaus zu schleppen – darauf verzichtet ein jeder gern.

Aus diesem Grund ordern immer mehr Hundehalter bei den online Shops für Tierbedarf, wie bspw. die Zooplus AG.

Ein planbares Geschäft – Heimtierbedarf

Gegründet wurde die Zooplus AG bereits 1999 und mit 18,86 % ist die Hubert Burda Media der Hauptaktionär. Das Unternehmen hat seinen Fokus auf den Handel mit Heimtierprodukten gelegt und bietet seinen Kunden ein eng umgrenztes Angebot an. Dabei handelt es sich um standarisierte Produkte, die ideal zu versenden sind und einen regelmäßigen, gut planbaren Bedarf aufweisen.

Das es eine Menge treuer Kunden gibt, das zeigen die Bücher des Aktien-Konzerns klar auf. 91 % der Kunden halten dem Konzern die Treue und mit rund drei Prozent sind die Retouren niedrig (Stand 2015). Durchschnittlich gab jeder Kunde 162 Euro jährlich aus und zahlte durchschnittlich 55 Euro für vier bis fünf Produkte. Eben das führte bereits 2014 zu hervorragenden Zahlen: Zooplus steigerte seinen Umsatz um 33 % auf 543 Mio. Euro und das Jahr 2015 hat sich daran nahtlos angeschlossen.

Investoren treffen bei Zooplus auf einen sehr fruchtbaren Boden, denn die Aktie befand sich bereits 2015 im Höhenflug und wurde mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 99,6 als sehr ambitioniert bewertet. Die meisten der Analysten gaben 2015 die Prognose ab, dass der europäische Markt für Heimtierbedarf bis 2020 zu 18 % online abgewickelt wird. Somit sollte Zooplus bei einem Marktanteil von einem Unterstellten guten Drittel und einem Umsatz von 1,6 Milliarden Euro von diesem Trend profitieren.

Der Marktführer in Großbritannien: Pets at Home

Doch auch umgekehrt kann ein Schuh daraus werden, denn viele Menschen machen nach wie vor noch ganz bewusst einen großen Bogen um den Internet-Handel. Die einen die der Technik nicht trauen und die andern, weil sie die Vorteile des Vorort-Tierhandels zu schätzen wissen. Genau von diesem Punkt profitiert die Tierhandelskette „Pets at Home“. Das Unternehmen, das 1991 gegründet wurde, ist seit 2014 eine börsennotierte Tierhandelskette und Marktführer in Großbritannien.

Zwar wächst das Unternehmen nicht so rasant wie der aus Deutschland stammende Internet-Pendant, aber dennoch sehen die Perspektiven hier ebenso gut aus. Betrug der Umsatz 2015 noch knapp 729 Mio. Britische Pfund, so ist der Umsatz in 2016 bereits auf rund 793 Mio. GPB gestiegen. Die Prognose für 2017 sagt eine weitere Umsatzsteigerung voraus auf rund 834 Mio. GPB.

Das Segment beobachten

Neben Zooplus und Pet at Home gibt es noch weitere Händler, die Tierbedarf anbieten, wie Nestlé und PetSmart. Der Wettbewerb im Heimtier-Bereich wird sich in Zukunft immer weiter verstärken und das kann sich für die Anleger als positiv erweisen, denn die Konzerne werden immer mehr dazu gezwungen zu Werben und zu Handeln. Der Grund ist, dass sich die Händler gegenseitig überbieten wollen, um immer höhere Gewinne einzufahren.

Aktien von Tierfutter-Herstellern oder -Anbietern ist für den Anleger eine gute Investition, doch muss beim Handel einiges bedacht werden. Empfehlenswert ist es, je nach Marktentwicklung alle Segmente zu beobachten, um die Entwicklung der Konzerne mit dem Aktienkurs in einen klaren Zusammenhang zu bringen.

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